Am 27. Januar 2025 fand in Bad Nenndorf eine Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 80
Aktuelles

Stellungnahme von Bad Nenndorf ist bunt – Bündnis gegen Rechtsextremismus e.V.
zu den Ereignissen im Bundestag am 29.1.2025
Am Montag, den 27.1., haben über 100 Teilnehmer in Bad Nenndorf an unserer
Veranstaltung zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust
teilgenommen.
In Kooperation mit dem Präventionsrat und in Zusammenarbeit mit Schulen,
Glaubensgemeinschaften, Stadt und Samtgemeinde haben wir an die Schrecken des
Faschismus und der Shoah erinnert.
Es war ein würdiger Rahmen für das Angemessene und Notwendige und es war so
schön zu sehen, dass junge Menschen sich ihre eigenen Gedanken zur Vergangenheit
machen und dabei auch Parallelen zur Gegenwart erkennen.
Zwei Tage später wurde auch im Bundestag um 12 Uhr der Opfer des Holocaust
gedacht und um 14 Uhr dann begann der Kanzlerkandidat der CDU mit dem, von
vielen nicht unerwarteten, Tabubruch. Er beharrte darauf, auch Stimmen der extrem
rechten und in Teilen verfassungsfeindlichen AfD in Kauf zu nehmen um seine
Migrationsanträge und rechtlich fragwürdigen Gesetzesvorhaben zur Abstimmung zu
stellen. Damit griff Friedrich Merz den demokratischen Konsens der Bundesrepublik
nach 1945 an – keine Mehrheiten mit einer extrem rechten Partei zu organisieren. Die
Gleichzeitigkeit der Ereignisse im deutschen Bundestag wirkt verstörend.
Unser Eindruck ist, dass die Deutschen offen sind für Migration – unter der Bedingung,
dass der Staat diese reguliert und organisiert. Die letzte Bundesregierung hat reagiert
und das Migrationsrecht bereits verschärft. Von 2023 auf 2024 ist die Zahl der
Asylsuchenden von 351.915 auf 250.945, also um 29%, zurückgegangen.
Hintergrund für das Agieren konservativer und rechter sowie liberaler Parteien ist
sicherlich die momentan aufgeheizte öffentliche Debatte aufgrund der Anschläge in
Solingen, Magdeburg und Aschaffenburg. Mit der Zielbestimmung „Begrenzung der
Zuwanderung“ soll versucht werden weitere Anschläge zu verhindern.
In einer gemeinsamen Stellungnahme weisen die beiden großen Kirchen darauf hin,
dass die vorgeschlagenen Gesetzesänderungen nach aktuellem Wissensstand keinen
der Anschläge verhindert hätten. Die Taten wurden offensichtlich von psychisch
kranken Personen begangen und zeigen aus Sicht der Kirchen eher ein Defizit
hinsichtlich des Informationsaustausches unterschiedlicher Behörden und einen
eklatanten Mangel an adäquater Versorgung psychisch Kranker auf.
Darüber hinaus kann auch von einem Vollzugsdefizit gesprochen werden, wenn der
Täter von Aschaffenburg 18 Straftaten verübt hat und dafür eigentlich hätte inhaftiert
sein müssen.
Ein Gewinner des damit klar fehlgeleiteten Merz-Manövers jedenfalls steht fest: die
autoritär-nationalradikale AfD. Deren Ziel bleibt übrigens langfristig die „Zerstörung der
CDU“, wie sie vielfach gesagt hat.
Der Vorstand
Holocaust-Gedenken in Bad Nenndorf: 170 junge und alte Menschen erinnern an die Shoah und die Schrecken des Faschismus
Am 27. Januar 2025 fand in Bad Nenndorf eine Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 80 Jahren statt. 170 Menschen aller Altersgruppen versammelten sich am Mahnmal für die verfolgten und ermordeten Juden in der Kurhausstraße.
Der Präventionsrat Rodenberg/Nenndorf und Bad Nenndorf ist bunt e.V. hatten eingeladen, am Internationalen Gedenktag für die Opfer des Holocaust den Blick sowohl auf die menschenverachtenden Praktiken der historischen Nationalsozialisten während des Faschismus in Deutschland von 1933 bis 1945 zu legen, als auch daraus die Lehren für heute zu ziehen. Ludmilla Nekrasova für die Jüdische Gemeinde in Schaumburg, Schüler*innen der IGS Rodenberg und des Gymnasiums Bad Nenndorf, unterstützt von ihren Lehrer*innen, Lehrende der CJD-Schule Schlaffhorst-Andersen, der stellvertretende Bürgermeister von Bad Nenndorf Dietmar Buchholz, der Samtgemeindebürgermeister Mike Schmidt, sowie Jürgen Henze für den Präventionsrat Rodenberg/Nenndorf zeigten in ihren Redebeiträgen die vielen unterschiedlichen Aspekte auf, warum aktives Erinnern an die Zeit des faschistischen Terrors notwendig für den Erhalt und Ausbau der heutigen Demokratie ist. Junge Bläser*innen vom Gymnasium Bad Nenndorf unter Leitung von Carsten Gross rahmten die Veranstaltung gekonnt musikalisch ein. Die Worte des jüdischgläubigen Auschwitzüberlebenden Primo Levi schwebten über diesem Gedenken: „Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen. Darin liegt der Kern dessen, was wir zu sagen haben.“
Anschließend gingen viele Teilnehmer*innen gemeinsam zur St. Godehardi-Kirche in Bad Nenndorf, in der noch bis zum 12. Februar die Ausstellung „Tell Their Stories“ gezeigt wird.
„Tell Their Stories“ zeigt auf Text- und Bildtafeln die Biografien von 21 jungen Menschen bis zum Alter von 27 Jahren, die im Zeitraum von 1943 bis 2020 durch rechte Gewalt ermordet wurden.
So verdeutlicht die Ausstellung die Kontinuität von rechter Gewalt bis in die Gegenwart, während sie zugleich die Einzelschicksale der Opfer fokussiert.
Das Besondere an diesem Projekt ist die aktive Beteiligung und Mitbestimmung von jungen Menschen aus Niedersachsen: Schülerinnen und Schüler haben sowohl die Auswahl der erinnerten Personen als auch die Recherche von Biografien, sowie die Gestaltung der Aufsteller verantwortet.
„An den Texttafeln kann man die jugendliche Autorenschaft deutlich erkennen,“ sagt Pastor Dr. Sebastian Sievers, „aber genau das macht die Ausstellung umso eindrücklicher. Hier zeigen junge Menschen das Schicksal anderer junger Menschen.“
„Tell Their Stories“ ist ein gemeinsames Projekt der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Niedersachsen e.V. (aejn) und der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Niedersachsen e.V.
Bad Nenndorf, 27.Januar 2025 BNib e.V.
Tonmitschnitte der Redebeiträge:
Austellung: Tell Their Stories
Erinnerung an junge Opfer rechter Gewalt zwischen 1943 und 2020
Ab dem 20. Januar 2025 zeigt die Ev.-luth. Kirchengemeinde St.Godehardi Bad Nenndorf in Zusammenarbeit mit „Bad Nenndorf ist bunt“ e.V. die Ausstellung „Tell Their Stories“ in der St.-Godehardi-Kirche.
Die Eröffnung der Ausstellung findet am Sonntag, 19. Januar um 17 Uhr in feierlichem Rahmen statt.
„Tell Their Stories“ zeigt auf Text- und Bildtafeln die Biografien von 21 jungen Menschen bis zum Alter von 27 Jahren, die im Zeitraum von 1943 bis 2020 durch rechte Gewalt ermordet wurden.
So verdeutlicht die Ausstellung die Kontinuität von rechter Gewalt bis in die Gegenwart, während sie zugleich die Einzelschicksale der Opfer fokussiert.
Das Besondere an diesem Projekt ist die aktive Beteiligung und Mitbestimmung von jungen Menschen aus Niedersachsen: Schülerinnen und Schüler haben sowohl die Auswahl der erinnerten Personen als auch die Recherche von Biografien, sowie die Gestaltung der Aufsteller verantwortet.
„An den Texttafeln kann man die jugendliche Autorenschaft deutlich erkennen,“ sagt Pastor Dr. Sebastian Sievers, „aber genau das macht die Ausstellung umso eindrücklicher. Hier zeigen junge Menschen das Schicksal anderer junger Menschen.“
„Tell Their Stories“ ist ein gemeinsames Projekt der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Niedersachsen e.V. (aejn) und der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Niedersachsen e.V.
Die Ausstellung wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.




Alle Fotos M. Brose, Stiftskirche St.Marien, Obernkirchen
Bad Nenndorf, 9.12.24
Ev.-luth. Kirchengemeinde St.Godehardi Bad Nenndorf
Bad Nenndorf ist bunt – Bündnis gegen Rechtsextremismus e.V.
„Ich bin AfD und ungeimpft“ – Attacke gegen Maskenträgerin
Opfer des Angriffs vom 15.10.22 wurde nicht gehört
Pressemitteilung-zum-Verfahren-gegen-rechten-Angreifer
Schaumburger Vereine für Demokratie schließen sich zu einem Netzwerk zusammen.
Die aktuelle große Bewegung in Deutschland zur Bewahrung unserer Demokratie greift auch in Schaumburg um sich. Nach vielen Kundgebungen in Stadthagen, Bad Nenndorf, Bückeburg und Rodenberg, auch Rinteln, haben sich Schaumburger Vereine zu einem Netzwerk zusammengefunden und wenden sich an alle Bürger, insbesondere an alle Vereine und deren Mitglieder.
„Wir sehen Gefahren für unsere Demokratie heraufziehen und meinen, dass zu ihrem Schutz gerade auch Vereine mit ihrer riesigen Mitgliedschaft beitragen können. Vereine haben in Deutschland, egal auf welchem Feld sie tätig sind, eine große Bedeutung und stellen einen elementaren Bestandteil einer lebendigen Zivilgesellschaft dar. Unseres Wissens ist so ein Vereinsnetzwerk eine ganz neuartige Initiative und kann andere Menschen ansprechen als z.B. Parteien, Gewerkschaften, Bürgerinitiativen oder Kirchen,“ heißt es in einer ersten Stellungnahme, „darum haben wir uns eine gemeinsame Plattform gegeben:
· Wir sind Schaumburger Vereine aus unterschiedlichsten Bereichen
und mit verschiedensten Zielen.
· Wir äußern uns ungeachtet aller politischen, religiösen und sonstigen Unterschiede.
· Wir äußern uns nicht zu tagesaktuellen „normalen“ politischen Themen (außer sie betreffen unsere Vereinsziele), aber sehr entschieden zum Erhalt unserer Demokratie insgesamt.
· Wir Vereine sind in unserer Gesamtheit die Mitte der Gesellschaft, wir sind wichtiger Bestandteil einer lebendigen Zivilgesellschaft.
· Wir repräsentieren auch die Vielfalt unserer Gesellschaft; wir leben und gestalten sie.
· Wir sind offen für alle, die unsere Arbeit tragen, unterstützen und mitgestalten wollen.
· Vielfalt, Offenheit und Toleranz sind die Grundlagen unseres Wirkens; wir brauchen sie und wollen sie erhalten.
· Wir lehnen Hass und Ausgrenzung gegen Minderheiten und Andersdenkende strikt ab.
· Wir sind äußerst besorgt über die Zunahme von Hass und Gewalt in Wort und Tat in den politischen Auseinandersetzungen.
· Wir wollen unsere Demokratie und alle demokratischen Freiheiten bewahren; wir brauchen sie für unser friedliches Miteinander.
· Wir rufen daher alle Menschen, insbesondere unsere Mitglieder, auf: Geht zur Europawahl! Wählt demokratische Parteien! Macht mit eurer Stimmabgabe klar, dass ihr Vielfalt, Offenheit und Toleranz als Grundlage für unser Miteinander verteidigen wollt!“
Mitglieder sind bisher:
- MEC (Modelleisenbahn-Club) Stadthagen,
- Bad Nenndorf ist bunt,
- TSV Eintracht Bückeberge,
- Post SV Stadthagen,
- VfL Bad Nenndorf,
- SoVD Stadthagen,
- Förderverein Ehemalige Synagoge Stadthagen,
- Dr. Stephan Walter, 1. Vors. des Schaumburg-Lippischen Heimatvereins,
- BürgerEnergiewende Schaumburg,
- Alte Polizei Stadthagen,
- Gartenbauverein Stadthagen und Umgebung.
Die genannten Vereine rufen weitere Vereine auf, sich dem Netzwerk anzuschließen.- Die E-Mail-Adresse lautet schaumburger-vereine-fuer-demokratie@web.de “
Bilder der Veranstaltung am 25.01.24
















Zug der Erinnerung am 9.11.23 in Bad Nenndorf
Zug der Erinnerung am 9.11.23 in Bad Nenndorf
Der Einladung von „Bad Nenndorf ist bunt“ zum Gedenken an die faschistischen Novemberpogrome von 1938 folgten am 9. November 2023 ca. 130 Menschen. Der Zug der Erinnerung begann um 17 Uhr in der Hauptstraße 27, an den Stolpersteinen für Jeanette Apolant und Franziska Kahn, mit musikalischen Beiträgen von Schülerinnen der CJD-Schule. Nach einleitenden Worten von Jürgen Uebel (BNib) trugen Schüler*innen des Gymnasiums Bad Nenndorf Auszüge aus den Biographien der beiden aus Bad Nenndorf vertriebenen und 1942 im KZ Theresienstadt ermordeten jüdischgläubigen Schwestern vor. Dr. Sebastian Sievers verlas für die evangelische Kirchengemeinde ein Gebet, bevor Ludmilla Nekrassova für die Jüdische Gemeinde Schaumburg das Kaddisch sprach.
Danach setzte sich der Zug der Erinnerung in Bewegung durch die Fußgängerzone zur Hauptstraße 14, wo Dr. Ernst Blumenberg lebte und arbeitete, bis er 1937 verhaftet und anschließend ins Zuchthaus Hameln verbracht wurde. Nach seiner Entlassung von dort im Jahre 1939 gelang ihm die Flucht nach Shanghai und anschließend in die USA, wo er 1973 verstarb.
GBN-Schüler*innen trugen auch hier zu seiner Biographie vor, und Samtgemeindebürgermeister Mike Schmidt hielt eine Rede, in der er den aktuellen Bezug zum Terrorangriff der Hamas in Israel vom 7. Oktober diesen Jahres und dem darauf folgenden Anstieg antisemitischer Straftaten in Deutschland herstellte. Frau Thiemann von der Katholischen Kirchengemeinde trug ein Gebet vor und Frau Nekrassova das Kaddisch. Weiter ging es dann zur Parkstraße 8, der ehemaligen Pension Adler, in der Franziska und Alfred Jacobsohn, Frieda Weitzenkorn und Kurt Hirsch bis 1937 lebten. Auch sie wurden gewaltsam aus Bad Nenndorf vertrieben und starben im KZ Auschwitz. Vor dem Haus verlegte Stolpersteine erinnern an sie. Nachdem aus ihren Biographien berichtet wurde, sprach Jannik Haschke von der IGS Rodenberg zu Antisemitismus früher und heute. Ein Gebet und das Kaddisch beendeten den Aufenthalt in der Parkstraße, und es ging zurück zum Dr.-Ernst-Blumenberg-Platz. Dort musizierte zunächst ein Bläserensemble des Gymnasiums Bad Nenndorf, bevor der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Bad Nenndorf, Dietmar Buchholz, sowie Frau Nekrassova von der Jüdischen Gemeinde sprachen. Jürgen Uebel (BNib) dankte allen Teilnehmenden und beendete die Gedenkveranstaltung gegen 18.30 Uhr. Anschließend versammelte man sich noch zum stillen Gedenken am Mahnmal für die im Faschismus getöteten Jüdinnen und Juden in der Kurhausstraße.






16. Kulturfest am 10.06.2023
Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2023
Am Freitag, 27. Januar 2023 fand in Bad Nenndorf eine Gedenkfeier statt für die Opfer des Nationalsozialismus. Anlass war der Internationale Holocaust-Gedenktag. Ort der Veranstaltung war der Gedenkstein der Gemeinde Bad Nenndorf in der Kurhausstraße. Etwa 70 Menschen nahmen teil, darunter Schüler:innen des Gymnasiums Bad Nenndorf, der IGS Rodenberg sowie der CJD-Schule Schlaffhorst-Andersen, weiterhin Susanne Thimm für die Evangelische Kirchengemeinde, Pfarrer Michael Lerche für die Katholische Kirchengemeinde, Dietmar Buchholz als stellvertretender Bürgermeister der Stadt Bad Nenndorf, der auch Grüße vom anwesenden Samtgemeindebürgermeister Mike Schmidt überbrachte, Ludmilla Nekrasova für die Jüdische Gemeinde Schaumburg und Jürgen Uebel für das Bündnis gegen Rechtsextremismus „Bad Nenndorf ist bunt“ e.V.
Nach der Gedenkfeier unter freiem Himmel zog der Großteil der Anwesenden weiter zum Schlößchen. Dort wurde unter ebenfalls musikalischer Begleitung die Ausstellung „Entrechtet-vertrieben-ermordet. Verfolgte des Nationalsozialismus in Schaumburg“ eröffnet.
Die Eröffnungsrede hielt Jürgen Henze vom Präventionsrat der Samtgemeinden Rodenberg und Nenndorf, der gemeinsam mit „Bad Nenndorf ist bunt“ den Gedenktag gestaltete.
Die sehr sehenswerte Ausstellung des Fördervereins ehemalige Synagoge Stadthagen e.V. ist vom 30. Januar an bis zum 12. Februar noch im Foyer der Wandelhalle in Bad Nenndorf, Hauptstraße 4, zu besichtigen. Öffnungszeiten: Mo – Fr von 9 bis 17 Uhr.
Schulklassen, -kurse und größere Gruppen melden sich bitte telefonisch an bei der Kur-und Tourismus GmbH, Tel. 05723/748560.
„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen: Darin liegt der Kern dessen, was wir zu sagen haben.“
Mit diesen Worten warnte der Auschwitz- Überlebende Primo Levi davor, die Verbrechen der Faschisten in Vergessenheit geraten zu lassen.
IGS Rodenberg Projekttag 2022 Thema: November Pogromnacht
Einige Schüler*innen der SV der IGS Rodenberg haben sich zum Gedenken der Novemberpogrome von 1938 mit der jüdischen Geschichte Rodenbergs beschäftigt. Sie stellten Recherchen zu den Schicksalen hinter den Stolpersteinen, der Synagoge in Rodenberg und dem jüdischen Friedhof an. Aus ihren Ergebnissen ist ein Film entstanden, welchen sie dem Bündnis „Bad Nenndorf ist bunt“ zur Verfügung stellen möchten. Jannik Haschke führte die Filmarbeiten durch und moderierte, Matthis Trompke übernahm den Schnitt.
AfD‘ler in Bad Nenndorf: Ungeimpft und gewaltätig
Am Abend des 15.10. attackierte ein AfD‘ler, der gerade das griechische Lokal Sokrates in der Rodenberger Allee in Bad Nenndorf verließ, drei neu ankommende Gäste. Auslöser war die FFP2-Maske einer Frau aus dieser Gruppe, die sie vor dem Betreten des Restaurants aufgesetzt hatte. Zunächst beließ es der Mann bei Pöbeleien. Als die neuen Gäste ihn aufforderten, sie in Ruhe zu lassen, wurde er jedoch immer aggressiver. Im klassischen Nazi-outfit mit Glatze, auffälligem Tatoo im Gesicht und Jeanskutte gespickt mit rassistischer Symbolik, bekannte er sich: „Ich bin ungeimpft und AfD“!
Währenddessen verließen seine „Kameraden“ nacheinander das Lokal und gingen vorbei. Die Gruppe bestand aus etwa 10 Personen, von denen mehrere die gleichen Jeanskutten mit abgeschnittenen Ärmeln trugen. Bevor auch der Pöbler ging, packte er völlig unvermittelt sein aus dem Restaurant mitgenommenes Essen aus und drückte es der Frau mit FFP2-Maske direkt ins Gesicht. Gesicht, Haare und Kleidung der Frau wurden beschmiert, und auch die Kleidung ihrer Begleiter:innen wurde beschädigt. Die Betroffenen waren schockiert und riefen sofort die Polizei, die nun wegen versuchter Körperverletzung und Sachbeschädigung ermittelt.
Das Bündnis „Bad Nenndorf ist bunt“ ist entsetzt über diese neue Stufe der Gewalt eines Rechten, dem offensichtlich die Wahlergebnisse der AfD zu Kopf gestiegen sind. Bündnis und Geschädigte erwarten von Polizei und Behörden die Aufklärung des Vorfalls und die Bestrafung des Angreifers.
Bad Nenndorf ist bunt – Bündnis gegen Rechtsextremismus e.V.
Bad Nenndorf, 25.10.22
Spendenübergabe an die Ukrainehilfe der Jüdischen Gemeinde
Am Mittwoch, 13.7.22 wurden in der CJD-Schule Schlaffhorst-Andersen in Bad Nenndorf
über 2200,- Euro an Spenden für die Ukrainehilfe der Jüdischen Gemeinde Schaumburg überreicht.
Das Geld war beim Sommerkonzert der CJD-Schule (über 1600,- €) und beim Internationalen Kulturfest des Bündnisses Bad Nenndorf ist bunt (600,- €) gesammelt worden.
Es wird weiterhin Geld benötigt, um Geflüchteten helfen zu können.

Das Spendenkonto der Jüdischen Gemeinde Schaumburg lautet:
Kontoinhaber: JG im Landkreis Schaumburg
IBAN : DE32 2559 1413 7320 1170 03
BIC : GENODEF1BCK
Verwendungszweck: Ukrainehilfe
Besonders dringend werden Wohnungen zur Miete benötigt!
Wer hier helfen kann, schreibt bitte eine Mail an: info@bad-nenndorf-ist-bunt.com
15. Internationales Kulturfest „Bad Nenndorf ist bunt“ – wir sagen Danke!
Bei schönstem Sommerwetter fand am Samstag, 11.6.22 das 15. Internationale Kulturfest auf der Esplanade im Kurpark von Bad Nenndorf statt.
Pünktlich um 14 Uhr eröffneten Moderator Uli Kniep und Jürgen Uebel für das Bündnis gegen Rechtsextremismus „Bad Nenndorf ist bunt“ die Veranstaltung. Nach einem Grußwort von Landrat Jörg Farr, in dem er die Bedeutung eines interkulturellen Festes gerade auch in Zeiten des Ukraine-Krieges unterstrich, und einer Begrüßung durch den stellvertretenden Bürgermeister Dietmar Buchholz erfreute das Pannonia Kurorchester die zahlreich erschienenen Gäste vor der Musikmuschel, bevor die Kindertanzgruppe des VfL Bad Nenndorf die Herzen der Zuschauer eroberte. Auf den mitreißenden Auftritt der Tänzer:innen von Marks Tanzschule, denen mehrere Breakdance-Weltmeister angehören, folgte der ruhigere Beitrag des Alevitischen Kulturzentrums Schaumburg, die Folklore aus der alevitischen Kultur und Tradition darboten. Nach der Siegerehrung der Kinder im Rahmen des parallel stattfindenden Kurparklaufs der Skigemeinschaft Nordschaumburg folgte dann ein schweißtreibender und vielumjubelter Tanzpart von The Batz, bevor Ferdy Doernberg und Herbert Hartmann als HartBerg die Bühne enterten. Das Acoustic-Rock-Duo wurde in der 2. Hälfte des Auftritts von Anke Sobek und Mike Mandel begleitet, sodass dann tatsächlich Rough Silk (eigentlich in der Babypause!) ein schönes Brett ablieferten. Nach der Siegerehrung der Erwachsenen heizte zunächst die Irish-Folk-Band The Fiddling Lads den Tanzwütigen ein, bis ab 19 Uhr die Bad Nenndorf Boys mit ihrem SkaPunk den Kurpark rockten. Um kurz nach 20 Uhr endete mit einem Schlußwort von Uli Kniep und Jürgen Uebel ein wunderschönes Kulturfest!
Wir von Bad Nenndorf ist bunt bedanken uns ganz herzlich bei allen, die dazu beigetragen haben, dass nach 2 Jahren pandemiebedingter Pause das Kulturfest wieder stattfinden konnte und ein voller Erfolg wurde: bei unseren über 2000 Gästen, bei den oben genannten Aktiven, Künstler:innen und Tänzer:innen, bei den Techniker:innen von Audio Systems, bei den Teams der Standbetreiber:innen des Alevitischen Kulturzentrums, des Espalo, der Pizzeria Adrano, der Jüdischen Gemeinde Schaumburg, des Gymnasiums Bad Nenndorf, der IGS Rodenberg und der Creperie Steven, bei den Kinderbespaßern Jürgen Albrecht und Abed, den Schülerinnen der CJD-Schule Schlaffhorst-Andersen, den Teams der AWO, der SPD und der Jusos, des Niedersächsischen Fußballverbandes, des Jugendzentrums Bad Nenndorf, bei den Infotisch-Teams des Kulturforums, des Senioren- und Behindertenbeirates, der Grünen, des VVN/BdA, der Linken, von Barsinghausen ist bunt und natürlich bei den Aktivist:innen von Bad Nenndorf ist bunt, die Auf-und Abbau des Festes sowie seine Bewerbung, Spendensammlung, Müllentsorgung, Reinigung des Platzes, Infotischbetreuung, Foto-und Filmaufnahmen und und und mitgetragen haben! Herzlicher Dank für tatkräftige Hilfe bei Auf-und Abbau geht an Jürgen Wulf, Pfarrer Michael Lerche und die Mitglieder der katholischen Pfarrgemeinde, VfL Bad Nenndorf, Grüne, Jusos, SPD und an Alle, die da waren, als sie gebraucht wurden!
Ein großes Danke für gute Zusammenarbeit an die Skigemeinschaft Nordschaumburg und die KurT Bad Nenndorf, und natürlich an die beste Werbeagentur der Welt (die wie immer nicht genannt werden möchte!). Und noch ein großes Danke für die finanzielle Unterstützung an den Landkreis Schaumburg, die Stadt Bad Nenndorf und die Gäste des Kulturfestes: wir konnten über 1000 € an Spenden auf dem Platz sammeln – davon geht die Hälfte an die Ukraine-Hilfe der Jüdischen Gemeinde Schaumburg.
Uns hat das mächtig Spaß gemacht, und wir freuen uns auf das nächste Kulturfest in 2023!
Mitgliederversammlung von Bad Nenndorf ist bunt
Das Bündnis gegen Rechtsextremismus – Bad Nenndorf ist bunt e.V. hielt am Montag, 30.5. seine 11. Mitgliederversammlung ab, die mit 17 Mitgliedern und 2 Gästen gut besucht war. Nach einer Schweigeminute für den im vergangenen Jahr verstorbenen B. Reese wurden Vorstands- und Kassenbericht diskutiert und Vorstand und Kassenwartin durch die Versammlung entlastet. Die Mitglieder dankten vor den anstehenden Neuwahlen dem gesamten Vorstand und den Kassenprüfern mit einem Blumenstrauß.
Der seit 2018 amtierende 1. Vorsitzende W. Wingert kandidierte wie auch Kassenwartin C. Dargel und Beisitzerin C. Leifheit aus persönlichen Gründen nicht erneut, und so setzt sich der Vorstand des Bündnisses nun folgendermaßen zusammen: 1. Vorsitzender wurde J. Uebel, 2. Vorsitzender und Schriftführer D. Buchholz, Kassenwart T. Winkler, die zusammen den geschäftsführenden Vorstand bilden. Zu Beisitzer:innen wurden U. Schilling, M. Jalowaja, L. Nekrassova, T. Breck und T. Deist gewählt. Die bisherigen Kassenprüfer L. Oltrogge und J. Herdt wurden in ihren Ämtern bestätigt.
In der folgenden Aussprache wurde auf die Stolpersteinverlegung durch G. Demnig in Lauenau am 18. Juni und die damit zusammenhängenden Veranstaltungen wie Ausstellung und Konzert hingewiesen. Sehr erfreut äusserten sich die Mitglieder über das Anbringen der Straßenschilder am
Dr.-Ernst-Blumenberg-Platz, dem ehemaligen Zentralen Platz in Bad Nenndorf. Die Initiative zur Umbenennung war im Jahr 2017 von der Jüdischen Gemeinde Schaumburg ausgegangen und fand breite Unterstützung in der Nenndorfer Zivilgesellschaft und im Stadtrat, der die neue Namensgebung beschloß. Die Straßenschilder werden in Kürze noch durch einen QR-Code ergänzt, mit dessen Hilfe umfassende Informationen über den vom NS-Regime verfolgten und vertriebenen Nenndorfer Arzt jüdischen Glaubens abgerufen werden können. Nach einem Hinweis auf das bevorstehende 15. Internationale Kulturfest des Vereins am 11. Juni im Kurpark wurde die Versammlung beendet.


Wir sind doch gar nicht rechts!
ein Kommentar von: Jürgen Uebel
Nachdem das Bündnis „Bad Nenndorf ist bunt“ und die Ortsgruppe von Fridays for Future am Montag, 10. Januar zum ersten Mal eine Kundgebung vorm Nenndorfer Rathaus angemeldet und durchgeführt haben, ist auf der Facebook-Seite von BNib ordentlich was passiert! „Friedliche Spaziergänger“ beklagen sich darüber, als „Rechte“ und „Nazis“ bezeichnet zu werden. Dem Bündnis wiederum wird Spaltung und Hetze vorgeworfen, und wir hätten dazu aufgerufen, staatliche Gewalt gegen die „Spaziergänger“ einzusetzen.
Zunächst mal haben wir nichts anderes getan als zu recherchieren, wie es denn zu den spontanen Versammlungen unter freiem Himmel gekommen ist. Fällt es einigen Tausend Menschen in hunderten Orten Deutschlands einfach so ganz zufällig und plötzlich ein, zur gleichen Zeit am gleichen Tag spazieren zu gehen? Können die Gedanken lesen?
Nein, die sogenannten Spaziergänge werden in sozialen Medien wie Telegram und Facebook koordiniert, in Niedersachsen auf den Kanälen der sogenannten „Freien Niedersachsen“. Und wer ist das, wer steckt hinter dieser Gruppe? Da wird es nun interessant, denn ausser der Tatsache, dass sie sich am Vorbild der „Freien Sachsen“ orientieren und ähnlich wie diese zu nichtangemeldeten Versammlungen gegen das Impfen und andere Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie aufrufen, ist wenig über sie bekannt. Anders ist das bei den Freien Sachsen: Die Führungsfiguren der Partei sind bereits seit Jahren in rechtsextremen und neonazistischen Kreisen aktiv. Sie konnten deshalb von Anfang an auf ein großes Netzwerk zurückgreifen. Statt gegen Migranten und Geflüchtete mobilisiert das nun gegen Corona-Maßnahmen und -Impfungen.
Vorsitzender der Gruppierung „Freie Sachsen“ ist Martin Kohlmann, Teil der rechtsextremistischen Bürgerbewegung „Pro Chemnitz“, die 2018 die ausländerfeindlichen Demonstrationen angemeldet hatte. Zur öffentlich auftretenden Führungsriege gehört auch Michael Brück von der neonazistischen Kleinstpartei „Die Rechte“ – derselbe Michael Brück, der 2015 hier in Bad Nenndorf beim letzten „Trauermarsch“ der Neonazis eine wütende Rede gegen uns Antifaschisten gehalten hat! Warum zeigen die „Freien Niedersachsen“ nicht offen ihr Gesicht? Auf ihrer Facebook-Seite bezeichnen sie sich als politische Organisation. Was sind ihre politischen Ziele? All das bleibt im Dunkeln, und so darf davon ausgegangen werden, dass sie etwas zu verbergen haben. In den Kommentaren auf ihren Kanälen wird allerdings deutlich, wes Geistes Kind viele ihrer Anhänger sind: Der NDR etwa sei eine „Propagandamedienanstalt“, der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) ein „Möchtegern-Kaiser“ und „Despot“. Eine Person freute sich auf den „Nürnberger Prozess 2.0“ für den niedersächsischen Innenminister Boris Pistorius (SPD): „Also immer schön vorsichtig bleiben Herr Pistorius“. Friedliche Proteste hätten bisher nichts erreicht, man müsse andere Wege gehen.
An zahlreichen Orten wie Hannover und Braunschweig wurden bei „Spaziergängen“ Journalisten und Polizisten gewalttätig angegriffen. Und so komme ich zurück auf den Ausgangspunkt: : Nein, wir haben die Nenndorfer Spaziergänger nicht pauschal als Nazis oder Rechte bezeichnet. Nein, wir haben nicht dazu aufgerufen, staatliche Gewalt gegen sie einzusetzen. Was wir allerdings feststellen müssen: die Spaziergänge werden nach sächsischem Vorbild koordiniert, es formt sich eine deutschlandweite Bewegung, die bereits von organisierten Nazis, Verschwörungsideologen und radikalisierten Querdenkern gekapert und bei deren Demonstrationen wie in Berlin 2020 oder in Leipzig, Magdeburg und Brüssel massive Gewalt ausgeübt wurde. Längst geht es nicht mehr um Massnahmen oder Impfen – es geht ums Ganze. Es geht um das politische System dieses Landes. Es geht darum, wie man einerseits die Ängste und Sorgen der Bevölkerung und andererseits die Entscheidungen und Fehler der Politik nutzen kann, um dieses System zu Fall zu bringen.
Die Nenndorfer, Rodenberger, Stadthäger Spaziergänger sind offensichtlich Teil dieser Bewegung – oder warum folgen sie sonst den Aufrufen der „Freien Niedersachsen“? Jeder und jede, die auf diesen Zug aufspringt, sollte sich mal dringend Gedanken machen, wer den Zug steuert und wo der Zielbahnhof ist. Notbremse ziehen und aussteigen ist bei gefährlicher Fahrt manchmal erforderlich. Wer allerdings meint, Schulter an Schulter mit rechten Verschwörungsideologen und Nazis gegen eine herbeiphantasierte Corona-Diktatur kämpfen zu müssen, soll sich bitte nicht beschweren, als rechter Mitläufer bezeichnet zu werden!
Jürgen Uebel, Bad Nenndorf
27. Januar –
Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus !










Zug der Erinnerung 2021
Am Dienstag, den 9. November 2021, fand in Bad Nenndorf eine Gedenkfeier zu den faschistischen Novemberpogromen von 1938 statt.
mit Beiträgen von:
CJD Schule Schlaffhorst-Andersen, Gymnasiums Bad Nenndorf,
Evangelische Kirchengemeinde, Jüdische Gemeinde Bad Nenndorf,
Katholische Kirchengemeinde Bad Nenndorf, Stadt Bad Nenndorf






BLICKWECHSEL-Preis 2021

Marina Jalowaja, „unsere Marina“, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde im Landkreis Schaumburg und Mitglied im Vorstand von „Bad Nenndorf ist bunt“ ist heute in Stadthagen mit dem BLICKWECHSEL-Preis 2021 geehrt worden.
Der Preis wird von dem Verein „Begegnung – Christen und Juden. Niedersachsen e.V.“ als Auszeichnung für langjähriges oder innovatives Engagement im christlich-jüdischen Dialog verliehen.
Ein sehr verdiente Anerkennung!
Marina, wir gratulieren dir herzlich und freuen uns, dass wir mit dir feiern durften!

80. Jahrestag des deutschen Überfalls
auf die Sowjetunion am 22. Juni 2021
damaligen Geschehens vor.
Überfall auf die Sowjetunion – Steinmeier: Entfesselung von Hass und Gewalt
Bundespräsident Steinmeier hat zum Jahrestages des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion eine gemeinsame Erinnerungskultur angemahnt. Sie sei für wichtig für Europas Zukunft.

Gedenkfeier zu den faschistischen Novemberpogromen von 1938
Am Montag, 9.11.2020, findet in Bad Nenndorf eine Gedenkfeier zu den faschistischen Novemberpogromen von 1938 statt. Nationalsozialisten läuteten damals in ganz Deutschland eine weitere Phase der systematischen Bedrängung und Verfolgung jüdischer Mitbürger ein, indem Synagogen in Brand gesetzt, Läden jüdischer Inhaber zerstört und geplündert und Juden öffentlich verprügelt und ermordet wurden. In Bad Nenndorf selbst fanden diese Pogrome nicht statt – 1938 waren die jüdischen Einwohner Bad Nenndorfs bereits vertrieben worden, es gab also keinen Bedarf mehr für „ethnische Säuberungen“. Das Feld war für Hitler und seine Anhänger bereits bestellt.
Zum Denken an die Novemberpogrome, ihre Umstände, Täter und Opfer lädt das Bündnis „Bad Nenndorf ist bunt“ wieder alle Bürger herzlich ein. Coronabedingt wird es in diesem Jahr jedoch keinen „Zug der Erinnerung“ entlang der Stolpersteine geben.
Am Mahnmal in der Kurhausstraße werden am 9.11. um 17 Uhr Gestecke niedergelegt und in kleinem Kreis der Opfer des faschistischen Terrors gedacht. Hier ist die Teilnehmerzahl auf 10 Personen beschränkt.
Es gelten die pandemiebedingten Abstands- und Hygieneregeln.
Hier kann das diesjährige Gedenken betrachtet werden. Verschiedene musikalische und Redebeiträge von Schülern und Musikern sowie das Gedenken am Mahnmal sind in einem Video bereitgestellt.
Mit freundlichen Grüßen Winfried Wingert
Kein Platz für Neonazi-Propaganda auf Spotify!

Wir fordern Spotify auf, die im März gestartete Podcast-Reihe des rechten Netzwerks EinProzent zu entfernen und den Neonazis der Neuen Rechten keine Plattform zu bieten. EinProzent will mit der Podcast-Reihe die Corona-Krise nutzen, um rechte und rassistische Propaganda zu verbreiten – dafür darf es bei Spotify keinen Platz geben!
Warum ist das wichtig?
Die Corona-Krise verunsichert viele Menschen. Rechte Gruppen versuchen, diese Verunsicherung zu nutzen, um ihre Propaganda zu verbreiten. Das Netzwerk der Neuen Rechten EinProzent hat im März mit einer Podcast-Reihe zum Thema Corona begonnen, mittlerweile sind bereits neun Folgen bei Spotify und Apple Podcast erschienen. EinProzent ist ein wichtiger Akteur der sogenannten Neuen Rechten, die vor allem eins zum Ziel hat: Rassistische, antisemitische und nationalistische Inhalte wieder salonfähig machen. Statt mit Springerstiefeln und Glatze tritt die Neue Rechte gern unauffällig auf, um so anschlussfähig wie möglich zu sein – einen Podcast auf großen Plattformen zu lancieren, passt perfekt zu dieser Strategie. Das wollen wir nicht hinnehmen.
Denn was dahinter steht, ist alles andere als harmlos: Den Führungsfiguren von EinProzent, darunter prominente Rechte wie Götz Kubitschek vom Institut für Staatspolitik, Jürgen Elsässer vom Compact-Magazin oder der Verleger Philip Stein, geht es um eine komplett andere Gesellschaft, in der für Minderheiten und Andersdenkende kein Platz mehr ist.
Initiator und Moderator des Podcasts ist Arndt Novak, ein Aktivist der völkischen Gruppe Identitäre Bewegung (IB). Zu seinen Interviewpartnern gehörten bisher unter anderem der AfD-Rechtsaußen Björn Höcke, der ehemalige österreichische Innenminister und FPÖ-Scharfmacher Herbert Kickl, sowie Oliver Hilburger, der Kontakte zu Unterstützern des NSU pflegt.
Diesen Podcast bei Spotify zu veröffentlichen, ist Teil ihrer Medienstrategie: Seit Jahren betreiben „EinProzent“, die AfD und andere intensiv den Aufbau eines eigenen Mediennetzwerks. Der Kampf der Neuen Rechten gegen die „Systemmedien“ wird durch den Aufbau „alternativer“ Medien gestützt, hier können sie ihre Propaganda verbreiten und neue Zielgruppen erreichen.
Wir fordern: Spotify darf kein Teil dieser rechten Medienstrategie werden! Kein Platz für Nazis auf diesen Plattformen! In den letzten Tagen haben sich schon viele Hörerinnen und Hörer bei Spotify beschwert – doch bislang werden sie nur ignoriert oder vertröstet, die Podcasts sind weiterhin im Netz. Dabei zeigen andere Beispiele, dass konsequentes Vorgehen gegen EinProzent durchaus möglich ist: Bei Facebook und Instagram wurden die Accounts des Netzwerks gesperrt, diese Sperrung hatte auch vor Gericht Bestand.
In einem Interview im Berliner Tagesspiegel vom 9.01.2020 hat der Spotify-Sprecher für Deutschland gesagt, dass neonazistische Inhalte innerhalb von 24 Stunden von Spotify gelöscht werden. Dem müssen jetzt Taten folgen!
Wir fordern Michael Krause, Managing Editor von Spotify Europe und Marcel Grobe, Sprecher für Spotify Deutschland auf, die Podcast-Reihe von EinProzent zu entfernen und Neonazis und der Neuen Rechten keine Plattform zu bieten.
Wenn wir das schaffen, können wir der Medienstrategie der Neuen Rechten erheblich schaden. Ein wichtiger Schritt für den Kampf gegen Rechts und für ein solidarisches Miteinander, das in diesen Zeiten gerade ganz besonders wichtig ist.
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