Pressemitteilung von Bad Nenndorf ist bunt e.V. zum Ablauf des 25.1.24 in Bad Nenndorf Anlässlich des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am 27. Januar fand auf Initiative von Bad Nenndorf ist bunt e.V., Kulturforum Bad Nenndorf, Evangelischer Kirchengemeinde St. Godehardi, Jüdischer Kultusgemeinde Schaumburg und Präventionsrat Rodenberg/Nenndorf am Donnerstag, dem 25.1. eine Lesung der Autorin Elfriede Brumsack in der St. Godehardi-Kirche in Bad Nenndorf statt.
Der Unbeugsame – Ein Leben zwischen Verfolgung und „Wiedergutmachung“
ist eine jüdische Geschichte von Widerstand und Resilienz, vom Mitmachen und Wegschauen der anderen. Sie ist vor dem Hintergrund des wiedererstarkenden Antisemitismus von erschreckender Aktualität.
Mehr als 100 Menschen folgten der Einladung und lauschten zum Auftakt den Klängen einer 3-köpfigen weiblichen Musikgruppe der CJD-Schlaffhorst-Andersen-Schule in Bad Nenndorf. Danach las die Autorin aus ihrem teilweise sehr persönlichen Buch und hinterlegte vieles mit auf Leinwand projizierten Bildern.
Das Buch erzählt von Julius Brumsack, dem 1939 als 24-jährigem die Flucht nach England gelingt, der im Frühjahr 1946 als englischer Soldat in seinen Heimatort zurückkehrt und herauszufinden versucht, was seiner Familie widerfahren ist. Eine jahrzehntelange Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit beginnt, er trifft dabei auf Widerstände quer durch die Bevölkerung und bei sämtlichen Behörden, aber er stößt auch an seine eigenen Grenzen. Die Autorin ist die Schwiegertochter von Julius Brumsack, den sie seit ihrem sechzehnten Lebensjahr kannte.
Nach der ca. 1-stündigen Lesung wurden Fragen zum Text und zur Autorin gestellt.
Den Abschluss bildete wieder die Musikgruppe der CJD-Schule.
Inge Schönfelder vom Kulturforum und Pastor Sebastian Sievers als Hausherr der St. Godehardi-Kirche führten durch den hochinteressanten Abend, der bei Getränken, Knabbereien und Gesprächen in kleinen Gruppen endete.
Bereits um 18 Uhr hatte auf dem Dr.-Ernst-Blumenberg-Platz eine Gedenkveranstaltung zum Internationalen Holocaust-Gedenktag stattgefunden, an der über 80 Menschen teilnahmen.
Ludmilla Nekrasova für die Jüdische Kultusgemeinde, Dietmar Buchholz als stellvertretender Bürgermeister der Stadt, Anke Heldt vom Präventionsrat Rodenberg/Nenndorf, Ralph Tegtmeier als stellvertretender Samtgemeindebürgermeister und Schüler*innen der IGS Rodenberg und des Gymnasiums Bad Nenndorf hoben die Bedeutung des Gedenkens an Auschwitz, den Holocaust und an den historischen Faschismus insgesamt in ihren Redebeiträgen hervor, insbesondere vor dem aktuellen Hintergrund von zunehmendem Antisemitismus und Rechtsextremismus. Danach ging es für ein kurzes stilles Gedenken in die benachbarte Kurhausstraße zum Mahnmal für die in den Jahren 1933 bis 1945 verfolgten und ermordeten Jüdinnen und Juden, an dem bereits Trauergestecke niedergelegt worden waren. Von dort aus zog ein Großteil der Teilnehmer*innen zur Lesung in die St.Godehardi-Kirche.
Bad Nenndorf ist bunt e.V. dankt allen Teilnehmer*innen, Mitorganisator*innen und Tontechniker Thomas von Marock’n’roll für ihr Engagement!
Bad Nenndorf, 01.02.2024