Erinnerung an die jüdischen Bürger*innen von Rodenberg am 09.11.2024

Dieses Jahr fand am 09.11. zum ersten Mal auch in Rodenberg eine Gedenkveranstaltung zu den Schrecken des Holocaust statt. In den vergangenen Jahren wurden bereits kleine Zeichen gesetzt, indem an diesem Tag die 4 in der Stadt befindenden Stolpersteine geputzt wurden, und eine weiße Rose als Erinnerung niedergelegt wurde. In diesem Jahr wurde die Erinnerung erweitert, und der Jugendbeirat der Samtgemeinde Rodenberg hat gemeinsam mit der Gästeführerin Dagmar Eynck eine Führung durch Rodenberg mit anschließender kleiner Gedenkfeier auf dem Jüdischen Friedhof geplant. Die Teilnehmer ließen sich am Anfang bei der Stadtführung in die jüdische Vergangenheit Rodenbergs entführen. Immer wieder konnte die Gästeführerin Dagmar Eynck in entsetzte Gesichter sehen, wenn Sie über das Leben der jüdischen Bevölkerung in den vergangenen Jahrhunderten erzählte. Über Jahrhunderte wurden die Menschen mit jüdischem Glauben ausgegrenzt und bevormundet, welches mit den Massenvernichtungen im Dritten Reich den Höhepunkt fand.

An dem Gedenkstein in der Echternstr. 19 (Altes Brauhaus) haben die drei Schülerinnen der IGS Rodenberg Madeleine Zufall, Amalia Hollatz und Mara Mossel ihre Gedanken zum Thema Antisemitismus und Demokratie zum Ausdruck gebracht, danach machte sich die Gruppe auf den Weg zum jüdischen Friedhof. Hier hielt der Vorsitzende Jannik Haschke eine kurze Gedenkrede. Anschließend wurden 30 Namen von jüdischen Bürgern und Bürgerinnen verlesen, die in Rodenberg geboren sind und im Holocaust ums Leben kamen. Für jedes Opfer wurde zur Erinnerung ein kleiner Stein auf einem Grabstein niedergelegt. Zum Abschluss der Veranstaltung las Joachim Schütz noch einen Abschiedsbrief von den letzten Stunden im Ghetto Warschau vor.

Der Jugendbeirat und die Gästeführerin Dagmar Eynck mit ihrem Kollegen Joachim Schütz werden auch im nächsten eine entsprechende Veranstaltung planen.