„Als die Synagogen brannten – Spuren meines Vaters“


Ruth Gröne: Engagement als Konsequenz, von den 1930er Jahren bis Heute!

Zeit: Donnerstag, 25. Januar 2017 um 19 Uhr

Ort: Parkhotel  Deutsches Haus, Bahnhofstr. 22,   31542 Bad Nenndorf

Ruth Gröne ist eine der aktivsten Zeitzeuginnen Hannovers. Sie empfindet es als ihre Lebensaufgabe, an die Opfer der Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus zu erinnern. 

Gröne stammt aus einer Familie, in der christliche und jüdische Religion nebeneinander gelebt wurden, erst in den 1930er Jahren wurde dies massiv zum Nachteil und Verfolgungsgrund. Ruth konnte nicht normal eingeschult werden, vorherige Freunde wandten sich von ihr ab. Sie musste die Reichspogromnacht erleben und über Jahre den nationalsozialistischen Terror.

Die Familie verlor ihre Wohnung und musste in Judenhäusern auf wenigen zugewiesenen Quadratmetern leben, in den letzten Kriegsmonaten auf dem Gelände der israelitischen Gartenbauschule in Hannover-Ahlem. Ihre Großeltern wurden als Juden verfolgt und starben nach ihrer Deportation im Ghetto Riga. Ruths Vater Erich Kleeberg wurde im Polizeisondergefängnis der Gestapo in Ahlem eingesperrt und später ebenfalls deportiert, er starb 1945 im KZ Sandbostel an den mörderischen Bedingungen dort.

Ruth Gröne und ihre Mutter wurden in Ahlem befreit, bis heute lebt sie seitdem in der Nähe der Schicksalsorte ihrer Familiengeschichte in Hannover. 1994 wurde in Ahlem ein Mahnmal für ein dortiges Konzentrationslager errichtet, 2014 die Gedenkstätte Ahlem der Region Hannover, beide Projekte wurden über Jahrzehnte von Ruth Gröne vorangetrieben. 

2013 wurde sie für ihre Arbeit an der Erinnerungskultur und ihr beispielhaftes Engagement für das Gedenken, mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Seit 2014 ist sie Trägerin der Ehrennadel der Region Hannover. 

Ruth Grönes Lebenserinnerungen sind in der Schriftenreihe der Gedenkstätte Ahlem erschienen, als Band 5: „Spuren meines Vaters“. Derzeit wird zudem eine neue Publikation erarbeitet, welche Dokumente, Bildquellen und das ganze Leben Ruth Grönes bis heute einbeziehen wird. Die Veröffentlichung ist in 2018 geplant.