Mahnwache am Internationalen Holocaust-Gedenktag


Anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages am Freitag, 27.1. findet in Bad Nenndorf am Gedenkstein in der Kurhausstraße eine Mahnwache für die im Faschismus verfolgten und ermordeten Juden statt. Beginn ist um 15 Uhr. 

Wir wollen besonders auch der jüdischen Mitbürger gedenken, die in den Jahren 1933 – 1938 aus Bad Nenndorf vertrieben wurden. Die Novemberpogrome 1938 fanden in Bad Nenndorf nicht statt – zu diesem Zeitpunkt hatten die Nazis den Ort bereits „judenfrei“ gemacht.

Alle Bürger der Stadt und Samtgemeinde sind eingeladen, sich zu beteiligen!

      Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus


Vor 72 Jahren befreiten sowjetische Soldaten das Vernichtungslager Auschwitz. Hier wurden zwischen 1940 und 1945 mehr als eine Million Menschen umgebracht. Der Name „Auschwitz“ gilt heute als Symbol für den Völkermord an den europäischen Juden. Seit 1996 wird in Deutschland am 27. Januar offiziell der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. 2005 wurde der Tag international zum Holocaust-Gedenktag.

Es war ein klarer Appell, den der damalige Bundespräsident Roman Herzog im Januar 1996 an die Deutschen richtete: „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen.“ Mit diesen Worten erklärte Herzog den 27. Januar zum zentralen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus. 2005 ernannte auch die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) den Tag international zum Holocaust-Gedenktag.

Auschwitz ist Symbol für die Shoa. Das Lager wurde am 27. Januar 1945 von sowjetischen Soldaten befreit. Nach dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 hatten die Nationalsozialisten dort zunächst politische Gefangene aus dem Nachbarland interniert. Später wurde es deutlich vergrößert und zum zentralen Ort der systematischen Ermordung europäischer Juden bestimmt. Im Hauptlager, das auf einem ehemaligen Barackengelände der polnischen Armee errichtet wurde, belief sich die Zahl der Insassen zeitweise auf mehr als 20.000. Dazu kamen mehr als 90.000 Häftlinge, die in dem noch größeren Lager im drei Kilometer entfernten Birkenau (Brzezinka) untergebracht waren. Auf dem später auch Auschwitz II genannten Gelände ließ Hitlers Schutzstaffel (SS) Anfang 1942 auch die ersten Gaskammern errichten.

Heute ist das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz ein Museum. 2011 besuchten mehr als 1,4 Millionen Menschen aus der ganzen Welt die Gedenkstätte, so viel wie nie zuvor. Die Mehrheit von ihnen – mehr als eine Million – waren Schüler und Studenten. Für sie ist Auschwitz vor allem ein Ort des Lernens. Der Ort bietet ihnen Gelegenheit, sich mit der deutschen Vergangenheit zu beschäftigen und die Erinnerung an die Millionen Opfer nationalsozialistischen Terrors wach zu halten sowie Schlüsse für das eigene Handeln zu ziehen – als historische Aufarbeitung und Verantwortung.



„Es ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen. Darin liegt der Kern dessen, was wir zu sagen haben.“ (Primo Levi)